Sie hob ihren Blick wieder, der Priester wurde ungeduldig und wartete auf ihre Antwort. Julias Blick schweifte über die Menge. Keiner ihrer Freunde oder ihrer Familie war anwesend, obwohl sie sie eingeladen hatte. Bei den wenigen Anwesenden handelte es sich um betagte Verwandte oder Freunde von Harold, deren Miene sich vor Abscheu verzog. Sie konnte fast ihr unausgesprochenes Urteil hören. Schnell wandte sie den Blick ab, weil sie den Blicken nicht begegnen wollte, als sie die entscheidenden Worte sprach. Nach einem tiefen Seufzer murmelte sie mit zittriger Stimme: „Ich will.“
Noch vor ein paar Wochen hatte sich Julias Leben drastisch verändert. Sie war eine ganz normale Frau, die als Grundschullehrerin arbeitete. Sie liebte ihren Job und ihr Leben, aber es gab Zeiten, in denen sie sich nach etwas mehr Aufregung sehnte. Ihre Tage drehten sich um die Arbeit, und die Erschöpfung führte oft dazu, dass sie die Wochenenden nur noch auf der Couch verbrachte. Sie fand sich in einer scheinbar endlosen Schleife gefangen, gefüllt mit Routine und endlosen Seifenopern.